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Die Weinlese 2022

Carina Gugel • Sept. 28, 2022

Der neue Weinjahrgang lässt das Winzer*innenherz höher schlagen

Das trockene Klima über den gesamten Sommer hinweg ließ die Trauben gesund heranreifen.


Weinberge, die wir lagenbedingt nicht bewässern konnten, wiesen allerdings Dürreschäden auf. Blätter wurden welk, Trauben blieben recht klein und die Beeren näherten sich hier und da dem Rosinenstadium an.


Der beständige Regen der letzten Wochen war ein Segen - in zweierlei Hinsicht:


1. Die Ernte ist so üppig wie seit Jahren nicht mehr. Die meisten Beeren wurden rund und saftig. Trauben, die noch etwas unterentwickelt sind, belassen wir für einen zweiten Durchgang am Rebstock. Denn das Wetter mit seinen kalten Nächten und sonnigen Tagen ist optimal für die Aromareife. Sobald Oechsle, ph-Wert und Säure unseren Vorstellungen entsprechen, greifen wir zur Rebschere und ernten von Hand.


2. Das Blattwerk hat sich erholt. Damit kann der Rebstock ausreichend Nährstoffe einlagern für den Winter. Regen ist essentiell für die langfristige Rebstockgesundheit.


In diesem Jahr füllen sich unsere Weißweintanks endlich wieder bis zum Anschlag. Ein schöner Anblick - nach den mageren letzten Jahren.


Die Rotweinernte lässt unser Herz ebenfalls höher schlagen. Die Menge ist erfüllend, die Qualität hervorragend. So macht das Winzerhandwerk Spaß.


Nach der Traubenverarbeitung am Sortiertisch [welche neben der Lese von Hand unabdingbar ist für lupenreines Lesegut] beginnt die langwierige Zeit der Maischegärung [siehe Abbildung]. Hierdurch erhält unser Rotwein seine intensive Farbe und die kräftigen Gerbstoffe.


Täglich überprüfen wir den Gärverlauf jeden Weines. Wir sind absolute Fans der Spontangärung mit Wildhefen, stürzen uns jedoch nicht blind ins Abenteuer. Ein Wein, dessen Gärung stockt, erhält durch Temperaturführung oder Sauerstoffzufuhr wieder natürlichen Antrieb.


Wir freuen uns auf eventuelle erste Frühfüllungen im Weißweinbereich Ende des Jahres.

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